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Nuklearmedizinische Schilddrüsensprechstunde

Die Schilddrüse: Erkrankungen, Diagnostik, Leitsymptome, Behandlung

Entweder wurden Sie von Kollegen unserer Einzugsbereiches überwiesen, oder Sie suchen selbst unseren ärztlichen Rat. Als Spezialisten und Fachärzte des Fachgebietes Radiologie und Nuklearmedizin kümmern wir uns gemeinsam mit Ihrem betreuenden Hausarzt oder Facharzt um Ihre Schilddrüse (interdisziplinär). Die Schilddrüse ist ein daumenendgliedgroßes, schmetterlingsförmiges Organ, im vorderen Halsbereich in unmittelbarer Nähe des Kehlkopfes, der Luftröhre, Speiseröhre und Stimmbandnerven. Sie produziert unter Verwendung von Jod die Schilddrüsenhormone (T4 Thyroxin, T3 Trijodthyronin) gleichsam Brennstoffe unseres Körpers. Sie unterliegt, wie eine moderne Heizungsanlage, einem Regelkreis, der Steuerung durch Hirnanhangdrüse und des Zwischenhirns durch die dort gebildeten Steuerungshormone TRH und TRF. Die Schilddrüse ist sehr klein und wiegt nur 15-25 Gramm. Ihre Wirkung auf den Gesamtorganismus ist umso größer.

Die Schilddrüsenhormone sind lebensnotwendig und unentbehrlich für jede Körperzelle, insbesondere für das Gehirn, das Nervensystem, den Stoffwechsel für Kohlehydrate, Fette und Eiweiße, die Knochen, Mineralstoffwechsel, Haut, Haare, Augen, Herz, und Kreislaufsystem, den Magen-Darm-Trakt, Muskeln, Wasser-, Energiehaushalt, Geschlechtsfunktion, Fertilität. Sie dominiert den Sauerstoffverbrauch. Die körperliche und geistliche Entwicklung bei Kinder und Jugendlichen und die Leistungsfähigkeit der Erwachsenen hängen von der Schilddrüse ab. Sie ist das entscheidende Stoffwechselorgan.

Häufigkeit: Etwa 20 % aller Menschen in Deutschland haben ein Problem mit der Schilddrüse, auch Kinder, Neugeborene, Männer und Frauen, besonders in den hormonell kritischen Phasen wie Pubertät, Schwangerschaft und Menopause, sind betroffen.

Es gibt über 50 Schilddrüsenerkrankungen und - funktionsstörungen, z. B. die Unterfunktion (Hypothyreose), die Überfunktion (Hyperthyreose), auch Autoimmunerkrankungen, Hashimoto Thyreoiditis, M. Basedow und endokrine Ophtalmopathie. Folgende Symptome:

Diagnostik:

Unsere nuklearmedizinische Schilddrüsendiagnostik erfolgt mit modernsten Geräten der Firma General Electric (Gamma-Kamera und ultraschnelle Rechner). Nach intravenöser Injektion einer niedrig dosierten radioaktiven, kurzlebigen Substanz erhalten wir ein Funktionsbild (früher Grundumsatz) der Schilddrüse. Wir erkennen kalte, heiße oder warme Knoten oder eine Autonomie (99m Technetium, kurzlebiges Radioisotop mit einer Halbwertzeit von 6 Stunden, die nicht biologisch wirksam wird, weil die Substanz den Körper zuvor vollständig über den Harntrakt verlässt).

Muss ich Angst haben? Ein klares NEIN.

Zwar ist die Schilddrüsenerkrankung eine gerne übersehene Volkskrankheit, jedoch ist die Prognose günstig, weil aufgrund einer gezielten medikamentösen Behandlung die Patienten meist ohne Operation, auch im Falle einer Operation, vollständig geheilt werden können. Bei Schilddrüsenknoten handelt es sich meistens um gutartige Tumore. Ein niedriger Prozentsatz der kalten Knoten sind Schilddrüsencarcinome. Die Prognose ist umso besser, je früher die Erkrankung entdeckt und je früher mit einer Behandlung begonnen wird.

Eine Schilddrüsenhormon-Behandlung oder eine Kropfrezidiv-Prophylaxe nach Operation, auch eine thyreostatische Therapie sollten routinemäßig überwacht werden. Eine langjährige, unter Umständen lebenslange Einnahme ist häufig notwendig, jedoch unbedenklich.

Schauen Sie Ihren Familienangehörigen, Freunden und Nachbarn auf den Hals. In unserem Gebiet werden Sie im Familienkreis, bei Bekannten und Verwandten sehr häufig eine vergrösserte Schilddrüse entdecken.

Diese nennen wir Kropf (blande Struma). Hauptursache sind eine Jodfehlverwertung oder ein Jodmangel in der natürlichen Nahrung, im Trinkwasser oder in der Luft! Der tägliche Jodbedarf beträgt bei Jugendlichen, Schwangeren und Stillenden ca. 100 - 200 µg. Seefisch, besonders Schellfisch und Lachs, beinhalten das lebensnotwendige Jod. Scheuen Sie sich nicht, Ihre persönlichen Fragen an uns zu richten. In Abhängigkeit von den Untersuchungsergebnissen kann ein konkreter, individueller Therapieplan schriftlich niedergelegt und übermittelt werden.

Welchen Einfluss haben Schilddrüsenhormone und an welchen Symptomen kann man eine Fehlfunktion erkennen?

Leitsymptome: Schwellung im Hals, Druck-, Globusgefühl, Schluckbeschwerden, Hautveränderungen, Gewichtszu- und -abnahme, Wassereinlagerung, gestörte Temperaturempfindlichkeit, Reizbarkeit, Überwärmung oder verstärktes Frieren, Haarausfall, Atemnot, Augensymptome, Nervosität, Zittern, Depressionen, Durchfall, Verstopfung, Heißhunger, verstärktes Schwitzen, innere Unruhe, mangelnder Antrieb, Leistungsschwäche, Potenzstörungen, Angstzustände, Zyklus- bzw. Fertilitätsstörungen. Die häufigste Schilddrüsenerkrankung ist die Schilddrüsenvergrößerung (Struma).

Ab dem 45. Lebensjahr bekommt jede zweite Frau Probleme mit der Schilddrüse. Ursache sind hormonelle Umstellungen (Klimakterium).


Eine Sonderform der Schilddrüsen-Erkrankung ist die Hashimoto-Thyreoiditis

Eine schleichende Zerstörung des Schilddrüsen-Gewebes durch ein Immunsystem, welche das eigene Schilddrüsen-Gewebe angreift und zerstört. Die Symptome ähneln für den Laien einer Stresssituation und Leistungsschwäche. Die Erkrankung wird nach dem japanischen Arzt Hashimoto benannt, der sie 1912 erstmals beschrieb. Sie wird auch als Autoimmun - Thyreoiditis bezeichnet und als chronische Schilddrüsen-Entzündung. Dabei werden sowohl die Zellen des Immunsystems (T-Zellen), als auch die Antikörper-Bildung durch B-Zellen aktiviert. Der Grund ist noch nicht genau erforscht. Die Erkrankung geschieht schleichend und schmerzlos. Erst durch die bestehende Unterfunktion macht sich die Erkrankung bemerkbar. Dabei sind Frauen drei- bis viermal häufiger betroffen als Männer. Aufgrund genetischer Veranlagung kommt die Erkrankung familiär gehäuft vor. Daher sollten in einer Familie auch die Familienmitglieder untersucht werden, wenn bei einem Mitglied diese Erkrankung aufgetreten ist.

Das Spurenelement Selen ist hilfreich und lindert die Entzündungsaktivitäten, so dass das Immunsystem ausbalanciert wird. Eine erhöhte Aufnahme von Jod sollte der Erkrankte vermeiden, weil es den Immunprozess anheizen würde.

Beim Aufenthalt an Nord- oder Ostsee in Meerluft kann sich die Erkrankung verstärken. Das gelegentliche Essen von Seefisch hat wahrscheinlich keinen Einfluss auf den Verlauf der Krankheit.

Die Hashimoto-Thyreoiditis kommt manchmal nicht allein vor. Es können auch andere Immunerkrankungen wie Diabetes, Zöliakie, Weißfleckenerkrankung, perniziöse Anämie aufgrund eines starken Vitamin B12-Mangels, auftreten.

Im Verlauf der Erkrankung können Änderungen auftreten. Die Dosis der Medikamente muss daher dem aktuellen Stoffwechsel der Patientinnen und Patienten angepasst werden. Dies gilt besonders für die Wechseljahre. Dabei gilt Östrogen als TSH-Räuber. Aufgrund dessen hat auch die Pilleneinnahme einen Einfluss auf die Hashimoto-Erkrankung.

Auch Schwangere müssen bei einer Unterfunktion optimal eingestellt sein und während der Schwangerschaft erfolgen engere Überwachungen des Schilddrüsen-Stoffwechsels, um Entwicklungsstörungen beim Kind zu vermeiden.

Alle Kinder in Deutschland werden durch eine TSH-Screeninguntersuchung nach der Entbindung per Gesetz auf eine zum Zeitpunkt der Geburt vorliegende Schilddrüsen-Erkrankung bzw. Funktionsstörung untersucht.

Eine weitere Sonderform der Schilddrüsenerkrankung ist die Basedow'sche Erkrankung (Morbus Basedow, Morbus lat. Krankheit)

Morbus Basedow wurde entdeckt von Karl Adolf von Basedow, einem Merseburger Arzt, der die Erkrankung zum ersten Mal 1948 beschrieb. Sie dokumentiert drei klassische Symptome, die bis heute als Merseburger Trias bezeichnet werden: Vergrößerte Schilddrüse (Struma), schneller Pulsschlag (Tachykardie), hervortretende Augen (Exophthalmus).

Die Basedow’sche Erkrankung wird auch als Immun-Hyperthyreose oder immunogene Schilddrüsenerkrankungen bezeichnet. Sie führt häufig zu einer endokrinen Orbitopathie, einer Erkrankung des Augapfels mit Vortreten des Augapfels im Sinne einer Protrusion. Langfristig besteht die Gefahr einer Erblindung.


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